Freitag 24.08.2018

Am 24. August 2018 treffen sich die 18 Member mit 12 Motorrädern und einem Mazda bei strömendem Regen vor dem Shop. Entsprechend dem Wetter sind die Befindlichkeiten, der Galgenhumor mit der Aussicht auf fast 1000km Regenfahrt lähmt die Motivation. Merci an dieser Stelle dem Werkstatt-Team für den Einlass damit wir "am Schärme" warten konnten.
Pünktlich um 8 Uhr geht es los, der Regen gönnt sich eine Pause. "Bewaffnet" mit Regenkleidern fährt der Tross, erstmals mit einem Auto als Schluss Richtung Schallenberg los. Die "Wolkenpracht" nach der Passhöhe verheisst nichts Gutes und so wird die Route kurzerhand angepasst. Statt durchs Entlebuch fahren wir eine Schlaufe via Eggiwil, Zollbrück und Wasen ohne Regen und auf trockenen Strassen! Die erste Rast machen wir im Gasthof Fritzenfluh wo wir uns über 3 Einheimische, welche sich um diese Zeit schon ein Bier genehmigen wundern. Egal, Hauptsache wir bleiben trocken und erhalten eine Stärkung.
Die Fähre ist nach der Zeitrechnung nicht mehr zu erreichen, also kreieren wir eine neue Route. Via Sempach, Beromünster und Beinwil fahren wir Richtung Sihlbrugg als sich das Hungergefühl meldet. Zum Glück haben wir mit Oli einen erfahrenen Kenner der regionalen Gastronomie in unseren Reihen 😉 Zielsicher führt er uns zum Mittagshalt im Schwanen in Merenschwand. Merci Oli, das war absolut cool.
P.S. kein Regen bis auf einige wenige Tropfen kurz vor dem Ziel!
Langsam werden wir mutig, einige haben die Schnauze voll von Regenkleidern und entledigen sich in einem ersten Schritt von den Jacken. Weiter geht's nach einem feinen Zmittag via Hausen am Albis nach Sihlbrugg. Nach der Ausfahrt Hirzel biegen wir rechts ab und geniessen die aussichtsreiche Fahrt via Neuheim, Menzingen, Hütten nach Schindellegi. Die Wetterberuhigung ermöglicht uns eine fantastische Sicht auf den Zürchersee (gäll Dietu 😊) und nun geht's los....
In Schindellegi fahren wir auf die Autobahn und reissen die Strecke bis zum Fuss des Ricken ab. Ab Eschenbach geht's weiter auf der Landstrasse über den Ricken nach Wattwil und anschliessend durchs Toggenburg. Leere Tanks lassen und einen Zwischenhalt einlegen und in Nesslau die dunklen Wolken vorbeiziehen zu lassen. Ohne Regen aber mit teils nassen Strassen geht's zu unserem letzten Kaffeehalt in der Galerie am See in Werdenberg.
Schaffen wir das letzte Stück auch noch ohne Regen? Die Ausweichmöglichkeiten werden immer geringer und so passen wir die letzte Teilstrecke auch noch an. Statt über das Furkajoch fahren wir nun über den Faschinapass (oder wie Haydu sagt das Furkajoch im Dialekt 😊
Kurz vor Damüls geht dem Mazda der Sprit aus, die angenommene Kilometerleistung hat sich bei unserem gemächlichen Tempo doch markant reduziert. Wo anhalten im steilen Gelände? Natürlich auf einem abfallenden Parkplatz der bei Annarös einen Wutausbruch provoziert. Trotz gutem Zureden von Dietu und Katrin (und dem heiteren Grinsen von Oli und Noldi) produziert sie einen Kavalierstart, trotz kalten Temperaturen haben wir Angst um den Asphalt.
Das Hotel erreichen wir ohne Mazda (Stephy sucht gerade eine Tankstelle) und ohne Regen. Dieser setzt aber unmittelbar nach unserer Ankunft ein. Schwein gehabt, aber wie heisst es so schön; "wenn Engel reisen scheint die Sonne"... oder so... Die Zimmer sind modern und haben einen gedeckten Balkon, aber der "Gluscht" nach einem Bier ist stärker. An der Bar treffen wir uns zu einem Apèro und nachdem Katrin Dietu's Bestellung nach Nüssli übersetzt hat wird auch dieses Bedürfnis gestillt. Zwar nicht mit Nüssli aber halt stattdessen mit Salzstängeli.
Der 4-Gänger mundet allen, einzig Oli hat Angst, dass er nicht genug kriegt. Nouvelle Cuisine halt... 😉
Vom späten Abend gäbe es mehrere Seiten zu erzählen. Erwähnenswert ist das Gesangstalent des SAC (es existieren sogar Liveaufnahmen vom Chörli mit dem Vogellisi und «giz – giz -gabi»),
Steffi erhält eine Einführung übers «Totemügeli» und den nicht ganz jugendfreien Text vom Vogellisi, einzelne beweisen, dass sie in jeder Lebenssituation «wellnessen» können und die Baileys-Flaschen sind schnell leer.
Zu später Stunde (manche sagen es sei 3 Uhr und später gewesen) kehrt dann doch noch Ruhe ein…
Samstag 25.08.2018
Am Samstag treffen wir uns (oder wenigstens teilweise nach der durchzechten Nacht) beim Frühstück und besprechen den heutigen Ride-Out. Die ursprünglich geplante Runde auf die Silvretta ist wegen dem Wetter nicht möglich. Das Nichtbefahren des Furkajoch's sitzt einigen noch in den Knochen, also planen wir unter Mithilfe unseres Gastgebers Arno eine Runde nach Rankweil und wieder retour. Sollte im Regenfreien Zeitfenster von etwa 3 Stunden zu erfahren sein. Alex, Oli, Marco und Stephy lassen die Motorräder stehen und fordern den Mazda im steilen Gelände. Im ersten Gang gelingt aber auch das, leider fast unbemerkt 😉 Der Rest, begleitet durch Arno fährt eben über das Furkajoch nach Rankweil und weiter zum schwarzen See wo wir einen Kaffeehalt einlegen. Die Walliser sind hell begeistert von der Gegend, sehen wir doch überall Walliser-Wappen die die Herkunft der Einheimischen dokumentiert.
Der Besuch beim Dealer lässt sich nicht realisieren, stattdessen erweitern wir unsere Tour um den Dünserberg. Auch ohne Arno, der hat das Motorrad in der Einstellhalle gestartet und dann den Schlüssel vergessen, geht's weiter. Unterwegs lernen wir noch den Schwager von Altbundesrat Didier Burkhalter kennen. Ja, ja, die Schweizer… Wir brausen dann in flottem Tempo wieder übers Furkajoch, wo es langsam ungemütlich wird, so dass der Helm teilweise nur für das offizielle Foto abgezogen wird, zurück ins Hotel.
Pünktlich nach unserer Ankunft setzt der Regen wieder ein. Relaxen und Wellness sind am Nami auf dem Programm. Man merkt es gut, alle bereiten sich auf die Abreise am Sonntag vor, entsprechend schnell löst sich die Runde am Abend auf.
Sonntag 26.08.2018
Am Sonntag trennen sich unsere Wege, Alex, Oli und Seili machen sich auf den Weg ins Südtirol und Stephy nimmt mit dem Mazda den Weg über die Autobahn. Wir starten die Heimreise, geniessen die aufgehende Sonne nach Au und über den Schwarzenberg nach Dornbirn. Die Aussicht auf den Bodensee ist atemberaubend, entsprechend langsam ist unser Tempo. Weiter geht's über den Stoss nach Appenzell. Nach dem Tankstopp parkieren wir unsere Bike's auf dem legendären Landsgemeindeplatz und geniessen einen Kaffee der von Küsu offeriert wird.
Ja, und dann geht's weiter Richtung Schwägalp, aber eben. In Urnäsch werden wir von freundlichen Damen und Herren auf einen Parkplatz gewunken und dann geht die technische Kontrolle los. Zu allem Überfluss ist an fast an jeder Maschine etwas zu beanstanden und sei es nur eine Kleinigkeit wie ein vergessenes Dokument, ein Highway-Pad oder ein Rückstrahler. Entsprechend sind nur gerade 3 Maschinen makellos. Diese Stunde knickt die Stimmung etwas und im ungewollten Kaffeehalt analysieren wir das Erlebte.
Aber es hilft nichts, es wurden ja keine Bussen ausgesprochen und so wollen wir den Rest der Route geniessen. Die Schwägalp wird bezwungen und der Ricken in Kolonne überquert. Es braucht noch etwas Wildes um wieder zum Biker zu werden. Die Serpentinen der Sattelegg eignen sich bestens dafür und werden in flottem Tempo befahren. Mal etwas mehr aus der Kurve beschleunigen lässt das Wohlbefinden steigen. Ennet der Sattelegg empfängt uns der Sihlsee bei blauem Himmel und offenbart eine wunderbare Landschaft. Auf Wunsch von Marco befahren wir die Brücke von Wilerzell nach Einsiedeln und weiter nach Biberbrugg. Links, rechts und schon sind wir auf dem Ratenpass. Es bleibt nur Zeit für einen kurzen Halt, die Fähre über den Vierwaldstättersee fährt pünktlich.
Auch die Abfahrt vom Ratenpass lässt uns eine atemberaubende Landschaft erleben, der Ägerisee, die Gedenkstätte der Schlacht von Morgarten und die Altstadt von Schwyz (mit Mönch) ziehen an uns vorbei. Richtig südländisch wird es ab Brunnen bis Gersau, einige haben das Gefühl sie seien im Tessin. Kein Wunder, die Temperaturen sind markant gestiegen.
Gute 15 Minuten vor der Ankunft der Fähre erreichen wir die Anlegestelle und keine Minute zu früh. Bei unserer Ankunft warten nur ein paar wenige Autos, 10 Minuten später ist der Platz voll und die Fähre danach auch. Bei strahlendem Wetter schaukeln wir über den See und erklären uns die prachtvolle Umgebung.
Die letzte Etappe der Reise startet mit einem Stau auf der Autobahn. Sch..., dass auch noch! Die verlorenen Minuten holen wir aber wieder auf, Kriens ist bei unserer Durchfahrt praktisch verkehrsfrei. Nun geht's wieder bergauf, wir geniessen die Kurven auf's Holderchäppeli, das uns teilweise den Blick auf die Stadt Luzern freigibt. Weiter geht's zu zweiten Mal über den Schwarzenberg und zum Abschluss geniessen wir den Blick ins Entlebuch.
Nun merkt der eine oder andere die verlorenen 2 Stunden der Kontrolle in Urnäsch. Der Wunsch, endlich nach Hause zu kommen bewegt uns, den Konvoi um 18:30 Uhr in Wiggen aufzulösen und die Heimfahrt selbständig zu vollenden.
Danke an alle, die teilgenommen haben. Die Stimmung war ausgelassen, kollegial und stimmungsvoll. Grossen Respekt an alle die dem vermeintlich schlechten Wetter getrotzt haben und mitgemacht haben. Jeder hat mit der guten Laune für das Gelingen beigetragen. Danke an die Sperrer Küsu, Dietu und Oli für eure Flexibilität und den Einsatz zu Gunsten der Gruppe. Ebenfalls danken möchte ich allen die eine Runde spendiert haben (oder mehrere) für die Grosszügigkeit. Und zuletzt ein grosses Kompliment an Noldi, der unglaublich flexibel die Strecke an die Wettergegebenheiten anpasste, tolle Kurven eingeplante, eine prima Unterkunft organisierte, für wundervolle Aussichten sorgte und zuletzt noch 90 % vom Text vorgeschrieben hat!
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