
Morgens bei Zeiten trafen sich 13 Mitglieder des Swiss Alps Chapter beim Autobahnrastplatz Buchholz. Um 8:00 Uhr fuhr der Tross dann los Richtung Italien. In Innertkirchen wurde der erste Kaffeehalt gemacht. Nachdem die letzten Lücken im Gepäck mit kalten Getränken aus dem Dorfladen gefüllt waren, wurde die Fahrt auf den Grimselpass fortgesetzt. Dort wurde wieder ein kurzer Stopp eingelegt und die Bikes und Biker wurden zu Fotomodels mit Schnee und Eisschollen. Im Anschluss an diese mässige Abkühlung trafen die 13 vor dem Restaurant Alpina in Ulrichen auf die beiden Walliser. Da das Restaurant an diesem Tag geschlossen war, durfte sich der Aprikosenverkäufer freuen. Die Aprikosen vermochten die Bäuche nicht zu füllen, deshalb wurde auf dem Nufenen nochmals Halt gemacht. Die einen genossen ihre Sandwiches und die anderen genossen die Küche vom Bergrestaurant. Auch hoch oben auf dem Pass war die Temperatur sommerlich. So erfrischte sich ein motorloser Biker (für die einen vielleicht sexy, für die anderen etwas peinlich) im Bergsee. Die Fahrt nach Airolo war für einige ein kleiner Hürdenlauf. Eine Maschine scheute die Schmelzwasserbäche, was für die hinteren Fahrer zu einer Stopp and Go Fahrt führte . Ab Airolo gings dann auf der Autobahn bis Bellinzona Nord weiter. Die Sommer-teufelchen pusteten uns so viel warme Luft wie nur möglich entgegen. Doch wir trotzten ihnen bis zum nächsten Stopp bei der Raststätte in Bellinzona. Ein Aussenstehender hätte denken können, wir veranstalten einen Trinkwettkampf. Die bunt gefüllten Flaschen leerten sich in Rekordzeit. Die Erfrischung hätte uns wohl wecken müssen, einige wirkten jedoch eher wie tote Fliegen im Schatten der Büsche. Die Emotionen brodelten über. Die Freude über die Reise und die folgenden Tage, die Freude über den langersehnten Sommer, aber auch die Strapazen der Reise in dieser ungewohnten Hitze. Na ja. Des einen Leid, des anderen Freud. Bis Lugano fuhren wir noch auf der Autobahn weiter. Dann genossen wir die schöne Riviera des Lago Maggiore. Bei Porlezza gings dann quer Feld ein bis Menaggio an den Lago di Como. Nach einem kurzen Stück der Küste entlang reihten wir uns in Cadenabbia in die Wartezone der Fähre ein. Einige flüchteten in den Schatten und andere fanden ein kühleres Plätzchen unter einer Pergola mit Brunnen. Beim Verlad auf die Fähre zogen wir die Blicke einiger Schaulustigen auf uns. An vorderster Front durften wir die Fahrt über den See nach Bellagio geniessen. Herrlich diese Briese. Wieder gestrandet fuhren fast alle Maschinen donnernd vom Schiff. Ausser meiner kleinen Perle. Sie hat die Fahrt so genossen, dass sie stehen blieb. Aber nix da. Mit den Autos im Nacken musste der Bock doch noch nachgeben und sich wieder zu den 14 Teilnehmern gesellen. Nach dem sich alle wieder gefunden hatten, wurde zuerst direkt am Hafen von Bellagio eine Gartenterrasse in beschlag genommen. Erfrischt und mit zwei grün-zungigen Ausserirdischen fuhr der Tross nun Richtung Lecco. Leicht neidisch fuhren wir neben Badenixen am Strand vorbei. Wie toll das jetzt wäre. Da hätten sich einige gerne dazu gesellt. Beim Kreisverkehr zwischen der Viale Italia und der Via Roma fuhren wir dann hotelsuchend ins Zentrum von Lecco. Ach soo. Das Hotel ist ja schon da. Ups. Fast vorbei gefahren. Nach dem wir in den Innenhof gelotst wurden, die Maschinen parkiert und das Gepäck entladen war, wurden die Zimmer und kühles Bier verteilt. Ach ist das schön. So schön, dass unser Mister Big etwas übermütig wurde. Wollte er doch nur etwas theoretisch demonstrieren. Aus der Theorie wurde dann Praxis und das „Spielzeug“, welches für andere der Ausweg aus einer bedrohlichen Situation ist, zeigte was es kann. Und das am ersten Abend. Der Epi Pen wird dieses Wochenende bestimmt nicht mehr eingesetzt.
Erfrischt, geduscht, hungrig und geimpft wanderten wir italienische 200 Meter zum Restaurant Tavola Rosa. Die Karte war lang und das Essen delikat. Das angenehme Klima verleitete uns ein Weilchen sitzen zu bleiben. Aber was wäre so ein Sommerabend ohne italienisches Gelati! Der Tag war lang und alle freuten sich auf ein erholsames Bett. Bona Notte.
Am nächsten Morgen traf man sich am Frühstücksbüffet und möbilierte die Terrasse neu. Einfach toll mit dieser Truppe. Nach dem Frühstück wurde der Vorrat an Sportgetränken im Laden um die Ecke geleert, damit am heutigen Ausflug jeder genug Flüssigkeit zu sich nimmt. Die Walliser blieben in Lecco und der Rest startete die Ausfahrt um den See. Wir „zu Hause gebliebenen“ genossen la dolce Vita in Lecco in vollen Zügen. Die anderen suchten Parkgelegenheit in Strandnähe, um sich etwas Abkühlung zu verschaffen. Da ich nicht mit von der Partie war, kann ich hier nur vom Hören sagen berichten. Es muss ja ein amüsanter Anblick sein, ein Member in Stiefel mit Uniclon Unterwäsche und Taucherbrille. Nebenbei versuchte Enton ein Landemanöver auf Adon und eine Lady testete den Halt der Unterhose eines übermütigen Bikers. Ich würde sagen, wir haben was verpasst. Aber auch wir hatten einen wunderschönen Tag. Es wurde Abend und wir warteten und warteten auf die anderen. Zwei Bikes nahmen schon mal die Abkürzung über den See, während die anderen die Seeumrundung beendeten. Der Weg zum heutigen Dinner war wesentlich kürzer, dafür der Service entsprechend langsamer. Nach dem Genuss von italienischen Spezialitäten mit einem Glas gewürzlosem Glühwein konnte die Rechnung beglichen werden. Als Entschuldigung für den nicht so tollen Service, erhielten wir noch 4 Flaschen Wein. Den Abend liessen wir an der Hotelbar ausklingen. Manche kürzer und andere etwas länger. Meine Notizen enthalten: Geodreieck an der Bar und Steffi streut Blumen. Was wir da wohl wieder für einen Spass hatten? Leider kann ich es nicht mehr so genau wieder geben. Aber fragt doch Steffi. Vielleicht kennt sie die Geschichten noch.
Und schon wieder neigt sich ein tolles amüsantes Wochenende mit dem Swiss Alps Chapter dem Ende zu und es ist Zeit für die Rückreise. Wollten wir doch auf die Autobahn und schnell in Richtung Schweiz. Na ja, die Autobahnauffahrt zögerte ich etwas aus. Wenn’s doch so schön mit euch ist. Die Pause auf der Autobahnraststätte wurde durch fotowütige Asiaten etwas in die Länge gezogen. Hilfe. Wenn einer aufs Foto darf, folgt ein ganzes Rudel. Der Meute entkommen fuhren wir dann los. Doch was ist das? Ein Solothurner lässt doch glatt seinen Schlüssel mit einem ganzen Sortiment an Öffnungsutensilien und Alarmanlagenentschärfer an seiner Seitenkoffer stecken und fährt auf die Autobahn. Schwups. Weg ist der Bund. Mit akrobatischen Turnübungen habe ich versucht, ohne mein Bike zu verlassen, das Verlorene in die Hände zu kriegen. Chancenlos. Und wo sind die vielen Biker hin? Weg. Auf der Autobahn davon gebraust. Suuuper. Das bedeutet Stoff geben und den Bock so richtig jagen. Endlich wieder aufgeschlossen, bemerkte der Besitzer das was nicht stimmt. Wird doch in diesem brausenden Tempo zum Koffer geschaut. Aber hey. Ich wäre dann auch noch da. Ein Ausweichmanöver auf die linke Spur und den Automobilisten wenige Zentimeter neben mir etwas schocken und schon werde ich nicht von einem Chapterkollegen abgeschossen. Hat ja niemand bemerkt. Oder doch? Auf dem Lukmanier pausierten wir nochmals und verköstigten uns mit Speiss und Trank. Selbstverständlich mussten wir noch ein tolles Gruppenbild schiessen. Auf den Lukmanier folgte der Oberalp Pass, wo man die Walliser verabschiedete. In Andermatt trennten sich die Wege. Während die 13 noch über den Susten fuhren, nahmen die Walliser den Furka in Angriff.
Es war ein tolles Wochenende und wir sind glücklich und zufrieden, dass alle Heil zu Hause angekommen sind. Danke für die schönen Stunden, für die tollen Touren, die Organisation, Führen und Sperren. Ich freu mich schon auf das nächste Abenteuer mit dem Swiss Alps Chapter.
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