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Pässe-Fahrt 21.07.2019

7:15 Besammelten wir uns für die 4 Pässefahrt.

Bei regenerischem Wetter starten wir am vereinbarten Treffpunkt bei Thun. Gemäss Wetter APP, fuhren wir noch kurz mit dem Regen, sollten jedoch ab Wimmis wieder im Trockenen sein.

Das auf modernste Wettertechnologien kein unbedingter Verlass ist, merkten wir, als wir für eine Regenpause bei Mauris PitStop Haslital hielten.

Einige von uns kamen mit Regenkleidern, die an Dichtheit wenig mit anderen Modellen mithalten konnten. Andere, mit Modellen, die sogar hochseetauglich zu sein schienen.. Gewisse Kollegen hatten bei der Kurvenfahrt gar Ähnlichkeiten mit Leuchtbojen, andere wurden bereits bei der Besammlung klar als Minion eingestuft, wieder andere erinnerten an frühere Zeiten, in welchen Regenkombis von heute wie damals wie Rüstungen überhaupt nicht selbst anziehbar konstruiert wurden. Zumindest das Gesprächsthema bei unserem ersten Kaffeestop war klar gesetzt.

Unsere Reise startete also in Richtung Aaretal und wand sich schon bald herrliche Passstrassen hinauf in Richtung Grimselpass. Auf der Fahrt konnte man imposante Staumauern wie Felsformationen bewundern. Die Atmosphäre kam uns gar mystisch vor, als die Wolken ihren Weg durch die Täler und über die Pässe suchten, gar geschmeidig über die schroffen Felsen glitten. Die Strassen waren gewaschen, die Wiesen und Strassen dufteten nach diesem Regenguss.. und zu allen Gerüchen, darf bei Ausfahrten mit Harley Davidson Motorrädern auch nicht das typische Grollen, Blubbern, und der feine Geruch nach Biker Abgasen fehlen. Es sollte ein wunderschöner Tag werden. 

Doch bereits im malerischen Dorf Guttannen, musste unser Ankermann am Ende der Gruppe von immerhin gut 12 Motorrädern einen extrem auffahrenden silbernen Opel mit Obwaldner Kennzeichen herunterbremsen, um den nötigen und von Gesetzes wegen vorgeschriebenen Sicherheitsabstand zu erlangen. Doch es sollte noch besser kommen. Bereits innerorts setzte der Lenker zum Überholvorgang an und bremste nicht ab, als er die Länge des Motorradverbundes sah. Dazu muss gesagt werden, durch das sicherheitsbedingte versetzt Fahren benötigen wir die gesamte Strassenbreite, was auch vom PKW gut zu sehen ist. Nein, jener Lenker hatte das Gefühl, er müsse vordrücken, und als dann kein Vorbeikommen mehr möglich war, einfach und unvorbereitet in die Gruppe zu drücken, um eine Kollision mit dem Gegenverkehr zu vermeiden. Diese hirnlose Aktion konnte dank unseren geübten Fahrern, unfallfrei durch scharfes Abbremsen, sowie Ausweichen glimpflich und mit Erschrecken gelöst werden. Es war jedoch für die ganze Gruppe ein Schock. Daher wurde der offenbar des Führens des Fahrzeuges nicht mächtige von zwei involvierten Bikern auf sein Fehlverhalten hingewiesen, dass dies natürlich die Emotionen nicht kalt lies, war in der anschliessenden Diskussion am Parking zu bemerken. Frech wurde zudem erklärt, man habe alles auf Dashcam und man habe alles gefilmt. Dass der Fahrer dann noch der Gruppe nachfuhr und beim zweiten Halt der Gruppe gar Fotos machte um Beweise zu sammeln.. führte beim gesamten Chapter nur zu Kopfschütteln. Lieber Fahrer, solltest Du diesen Bericht lesen... SO NICHT... Das Motorrad ist klar der schwächere Verkehrsteilnehmer. Man kann von Glück sagen , dass niemand durch diese ignorante Aktion zu Schaden kam. Im Grunde müsste der Lenker eine polizeiliche Verzeigung bekommen, aber wie gesagt, zum Glück hat er seine Fahrt gar selbst aufgezeichnet.. Wir hoffen alle, er hat aus dieser Situation gelernt und verhält sich in Zukunft rücksichtsvoller im Strassenverkehr. 


Nach verdautem Schreck kurvten wir also über den 2164 m.ü.M hohen Grimselpass, welcher uns vom Kanton Bern ins Wallis führte. Die Kurven führten uns nun gemächlich Richtung Obergoms, dann links Richtung Nufenenpass. Im Hotel Restaurant Astoria machten wir unsere zweite Kaffepause, um anschliessend im bunt gemischten Velorennfeld den Nufenenpass hinauf zu kurven. Das Wetter meinte es gut mit uns und so konnten wir sehr rasch den 2478 m.ü.M hohen Nufenenpass vom Wallis ins Tessin kreuzen. Richtung Airolo fahrend kamen wir an 4 imposanten Windrädern vorbei und hielten für unsere verdiente Mittagspause am Fusse des Stauwasserkraftwerkes im Örtchen Ossasco, wo wir vor der Oratorio di San Rocco vesperten (Anmerkung Sara – Sebu meint hiermit picknicken) und dem Flüsschen Riale di Cristallina lauschten. Die Anzahl der Wanderer verriet uns, dass hier eine gute Fundstelle für Bergkristalle zu sein schien. Denn Fossilien durfte man nicht mit nach Hause nehmen, Kristalle jedoch durchaus.. 

Weiter ging die Reise in zwei Gruppen. Zum einen über die seit dem Ende des 17. Jahrhundertes bestehende und fortwährend ausgebaute gepflasterte "Tremola". Zum andern über die moderne mit Tunneln überbaute Gotthardpass Strasse hinauf zum Gotthard Hospiz und auf den Pass, wo bereits der Historische Vierspänner der Post viel fotographiert wartete. Auf 2107 m.ü.M von der Tessiner Seite fuhren wir in zwei Gruppen weiter via "Tremola" und Passstrasse hinab und kamen via Hospental auf das Hochplateau. Begleitet von dem typischen Wind, welcher in dieser Region durch das 1447 m.ü.M hoch gelegene Andermatt fegt, genossen wir unsere bis dato letzte Kaffepause auf der Sonnenterrasse des Hotel Cafe Aurora. Von dort fuhren wir via Teufelsbrücke nach Göschenen und staunten nicht schlecht über die vor dem Gotthard stehenden Fahrzeuge, welche im Stau steckten. Bei Wassen bogen wir schliesslich links auf unseren letzten Pass ab und konnten flüssig in Richtung Passhöhe fahren. Schon bald wurden wir vor dem Pass von einem nicht zu bremsenden Wallis Chapter Kollegen auf seiner rasenden Streetglide überholt.. Bereits vor dem Pass, wurde derselbe Kollege jedoch mit etwas eingestandenem Schmunzeln von der örtlichen Polizei gestoppt und offenbar nicht zu teuer verzeigt.. da er uns anschliessend auch auf der Rückfahrt nach Meiringen rasant hinter sich liess.. Wir hoffen, er sei noch rechtzeitig zu seinem Fünf Uhr Tee gekommen ist. Oben auf dem Sustenpass, auf 2260 m.ü.M hielten wir und genossen die Aussicht und machten noch ein Foto mit unserem gesamten Ausfahrtsteam. Auch staunten wir nicht schlecht, als die Redewendung .. "von Bikern von der Kuhweid" sich als "Hey heut hat es sogar Biker aus Kuwait.. " zu einigem Gelächter führte. Nach kurzer Schneeballschlacht vom immernoch meterhohen Schneefetzen hinter dem Parking, cruisten wir laaaangsam hinter einem Wohnmobil wieder richtung Heimat. Zu guter Letzt konnte sich Didu seiner geballten Kraft nicht entledigen (Kraft = Masse x Beschleunigung) und schoss damit im wahrsten Sinne den Vogel ab.. Ja, leider war Birdie am Knie und dann Oberschenkel hängengeblieben, statt drum herum zu fliegen. Rest in Peace Chline... Hättisch söue e angeri Flugbahn näh..

Nach geselligem Auflösen der Tour in Interlaken, verdaute ein jeder das erlebte sowie die wunderschönen Tageseindrücke und Erlebnisse. Festv steht, es gibt unglaubliche Idioten, Halbhirne und Affen auf unseren Schweizer Strassen, und hier spreche ich nicht von unseren lieben ausländischen Besuchern oder Mietwagenfahrern..


Auf bald.. 

Euer Sebu

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Kommentare: 2
  • #1

    Didu (Donnerstag, 01 August 2019 12:56)

    Hei Sebu. Wie immer, ein wirklich geiler Bericht. Macht Spaß noch mal zurückgeführt zu werden.
    Mersi 1000ig

  • #2

    Moni (Donnerstag, 01 August 2019 15:25)

    Absolute Hammerbricht Sebi!! Wäutklass gschriebe und ig bi ou grad chli mit drbi gsi. Merci 1000ig ��