Am Freitag, 29. Mai 2022 nach dem Essen machten sich zwei Harleybegeisterte in braunen
Kutten auf den Weg ins Wallis. Auf den weiten, weiten Weg. Sie fuhren durchs Simmental
über den Col des Mosses hinunter ins Tal. So klein wie das Wallis für viele erscheinen mag,
dauert die Fahrt doch länger als manch einer denkt. Im Gegensatz zum kurvenreichen
Goms, zieht sich das Unter- und Mittelwallis ziemlich in die Länge. Gegen Abend war die
Fahrt geschafft und die Kehlen waren trocken. Die beiden Walliser warteten schon auf die
Gäste aus dem Berner Oberland. Ein dritter sollte an diesem Tag noch folgen. Aus beruflichen Gründen war eine Abfahrt vor dem Abend nicht möglich. Doch das stellte für den
Fahrer kein Hindernis dar. Von den Wallisern wurden die diversen Stände bereits auf die
Qualität des Angebots geprüft und für gut empfunden.
Nach dem Eintreffend haben Didu und Hiuti festgestellt, dass sie bei den letzten Goudron Bike Day’s 2019 einen bleibenden Eindruck hinterlassen haben und nicht nur aus
den eigenen Reihen ein herzliches Willkommen zu spüren bekamen. Das sind doch die besten Voraussetzungen für ein tolles Wochenende und so konnte die Party starten. Um
20:00 Uhr startete das Konzert mit «Sultans of Swing».
Beschwingt und fröhlich kam dann auch der Dritte von der anderen Seite der Berge zu uns. Die Temperaturen waren angenehm und Petrus hatte ein Herz für die Biker aus Nah und Fern. Zwischen durch einige Regentropfen und schon waren diese wieder weg.
Am Samstag ging es mit einem gemütlichen Frühstück wieder los. Oli und Ich mussten zuerst unsere Bikes in Brig holen und wir trafen uns dann
wieder beim Hotel. Zusammen mit Didu, Sebu und Hiuti starteten wir zum Treffpunkt für den Ride-In. Dort trafen wir auf bekannte Doktoren aus dem
Tessin, weitere Chapter, Harley Fahrer und andere Motorrad-Fahrer, inklusive Töfflibüäbu. An dieser Stelle möchte ich erwähnen, dass die Goudron Bike Day’s kein Harley Treffen, sondern ein Biker Treffen (Mittlerweilen aus ganz Europa) ist. Es macht riesig Spass die Freude mit anderen zu teilen und auch die Vielfalt der 2-Räder zu sehen. Nach einiger Wartezeit ging es dann endlich los Richtung Briger Innenstadt. Der Anlass wurde in unserer Abwesenheit auf dem Briger Stadtplatz offiziell eröffnet und die Schaulustigen und Bike-Interessierten warteten auf unsere Einfahrt in Brig. Wir fuhren mit weiteren Bikern auf über 200 grossen und kleinen Maschinen in Brig ein. Wie immer, wird eine Ehrenrunde durch die verkehrsfreie Innenstadt über die Saltinabrücke durch Glis, zum Spital und dann wieder in die Bahnhofstrasse gedreht, damit auch alle Besucher jedes Bike bestaunen kann. Die Kommunikation zwischen den Organisatoren und der Sperrer war wohl nicht so gut. Einige mitdenkenden Autofahrer sperrten an Stelle der Sperrer die Kreisel und liessen uns freie Fahrt. Auch die Polizei, dein Freund und Helfer, hat mittels Polizeiwagen mit Blaulicht und Sirene zum Gruss den Dennerkreisel gesperrt. Das war mal ein Erlebnis. In der Bahnhofstrasse wurde dann parkiert und die Bikes wurden, wie jedes Jahr, dort der Masse zur Show gestellt. Hier wurde erst so richtig ersichtlich, woher die vielen Teilnehmer kommen. Aus der ganzen Schweiz und diversen europäischen Ländern. Sehr beeindruckend und es hat mich mit Stolz und Glück erfüllt einen Teil davon zu sein. In diesem Jahr war die Masse an Besuchern überwältigend.
Die machte sich auch an den Ständen und auf den Restaurant-Terrassen bemerkbar. Und doch fanden wir ein Plätzchen. Begleitet von den Klängen der Band Kalpetrane genossen wir
«Hamurger» (ohne b also für manche ohne Brot) und Fitness-Teller ohne Salat mit viel Pommes. Später kamen noch Tinel und Damian dazu. Und schon war es Zeit für den Ride.
Jeder hüpfte auf sein Bike und vor dem Start wurde es an manchen Stellen recht chaotisch.
Hey Leute, ich kann euch nur sagen, schätzt die Arbeit unserer Road Captains. Es ist nicht
selbstverständlich so geführt zu werden und sich so auf die Sperrer verlassen zu können.
Anscheinend ist es auch nicht selbstverständlich auf einer kurzen Strecke alle «Schäfchen»
auf dem Weg zu halten. Nicht so einfach, wenn die Herde verschiedene Wege geht. ѮѯѰѱ Mit
stark beanspruchter Kupplung und laaanger Zeit für die kurze Strecke über Ausserberg nach
Visp und wieder zurück nach Brig wurden unsere Bikes dann beim Hotel parkiert. Nun kann
bedenkenlos gefeiert werden. Der Menge wurde viel geboten. Für die Kleinsten ein Kids Bike
Park, für Nachwuchs muss früh gesorgt werden, Trial Shows, eine Vielfalt an Bikes, Hot
Dogs mit Ellen langen Würsten, Fleisch vom Smoker und verschiedene Konzerte. Auch das
Wetter war sehr abwechslungsreich. Sonne und Regentropfen zugleich. Die Sonnbrille war
doch öfter im Einsatz. Zur Entfernung des Blütenstaubs von Autos waren die Regentropfen
zu klein und die Schauer eindeutig zu kurz. Mit diesem reichhaltigen Angebot verging der
Tag wie im Flug und abends heizte die italienische Band Dirty Dolls mit einer Pyro Show
nochmals so richtig ein. Unsere Gruppe verkleinerte sich im verlaufe des Abends. Einige
fanden ein bisschen früher und die anderen etwas später den Weg ins Bett. Am Sonntag konnten wir wieder ein sehr amüsantes und fröhliches Frühstück geniessen. Tinel gab wieder sein Bestes. Wenn der Bauch nach dem Frühstück etwas schmerzte, lag dies nicht am Essen. Sebi, Oli und ich verabschiedeten uns von unseren Freunden und machten uns auf den Weg. Nicht alle kamen rechtzeitig aus dem Bett und so fuhren wir drei alleine auf den Simplon. Alleine? Auf keinen Fall. Auf dem Simplon trafen sich über 3'000 Bikes mit ihren Fahrern, Socius und auch einige Zuschauer, welche mit den Autos auf den Simplonpass fuhren. Die Sonne erwärmte die Gemüter und Sascha heizte mit seiner Band Bärgrock wie jedes Jahr wieder ein. Der Pfarrer predigte über Freundschaft und Zusammengehörigkeit. Seine passenden Worte erinnerten mich an den Sinn des Chapters. Gemeinsam die Leidenschaft des Motorradfahrens ausleben. Die Motorräder und ihre Besitzer wurden gesegnet und nach leckerem Spareribs aus dem Smoker von Pipo machten wir uns auf den Weg zurück ins Tal. Nun war es Zeit von unserem letzten Bro abschied zu nehmen. Und schon war ein tolles und intensives Wochenende im Kreis (sehr kleinen Kreis) unserer Chapter-Familie wieder zu Ende.
Mit Bedauern habe ich erfahren, dass sich irgendwo eine Fehlinformation über diesen Anlass
eingeschlichen hat. Ich gehe davon aus, dass leider dieser Irrtum zu einer geringen Teilnahme geführt hat. Die Goudron Bike Days wurden bereits bei der Planung 2021 ins Programm 2022 genommen. An der Hauptversammlung haben wir auf die Anmeldung hingewiesen und auf der Homepage steht der Anlass offiziell im Programm. Jeder der mal einen Ride (vor allem Mehrtäger) organisiert hat, weiss wie es mit Hotels etc. ist. Im Vorfeld wurden einige Zimmer reserviert und benutzt wurde kaum die Hälfte. Um die Quote zu erhöhen, haben Oli und ich ebenfalls einen Katzensprung von zu Hause ein Zimmer bezogen. Für die Hinfahrt mussten wir auf jeden Fall keine Sperrer organisieren. Zwei-drei Bikes können sich so organisieren. Die Organisation von Ausflügen und Events macht eindeutig mehr Spass, wenn es auf Interesse stösst. Zur Verhinderung solcher Irrtümer möchte ich euch nochmals darauf hinweisen die Homepage zu besuchen.
Ich danke dem kleinen coolen Haufen für die Teilnahme. Dies wird wieder ein Event, welcher
lange in meiner Erinnerung bleibt. Es ist schön stress- und sorgenfrei mit gleichgesinnten
(intern und extern) ein tolles Weekend mit unseren Zweirädern zu geniessen. Wir freuen uns
auf die nächsten schönen Stunden und Kilometer. Wir sehen uns ja schon bald bei der
nächsten Ausfahrt mit unserem Sicherheitstraining.
See you soon, ride safe and have fun.
Alex
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Thomas Wenger (Freitag, 06 Mai 2022 07:55)
Bravo gut und interessanter Bericht