Picknick auf dem Mont Vully
Frühaufsteher sind an diesem Sonntag gefragt. Wir treffen uns bei sommerlichen Morgentemperaturen bereits um 08.30 im Shop. Alex und Oli4 haben deshalb schon den Grimsel am Vorabend mit ihren Bikes überquert, um in Thun zu übernachten. Andere bereits eine Tour mit den Hunden im noch kühlen Wald hinter sich. Nach ausgiebiger Begrüssung und kurzer Besprechung konnten wir endlich der gemeinsamen Lieblingsbeschäftigung frönen, liessen unsere Bikes mit ihren satten Tönen brummen und ratterten in geordneter Aufstellung los. Richtung Seftigen fuhren wir weiter über «Schleichwege», auf denen wir schon mal bezüglich schmaler Strassen, engen Kurven unser «warm up» absolvierten, nach Wattenwil um bei Rüti …. Ätsch, nein es ging nicht zum Gurnigel, denn unsere Tourenplaner bogen bei Rüti ab. Auffallend bis dahin war nicht, dass bei diesem strahlenden Wetter die Menschen mehrheitlich unterwegs waren, sondern das uns auf diesem Teil der Tour bis auf EINE Ausnahme, nur Harleys entgegenkamen. Als Harley – Owner ein tolles Gefühl (Schwelg 😊) Wo war ich? Ach ja, nach dem Abbiegen ging es erst mal unter anderem über diverse Holzbrücken (bis dahin sozusagen eine von Küsus Lieblingsstrecken, er führte uns ja auch an) weiter, um dann nach Rüschegg, Guggisberg endgültig in Kalchstätten Schwung zu holen für den «Aufstieg» auf 1422 m zum Berghaus Gurli. Auf diesem Streckenabschnitt ging es, typisch für eine Bergstrecke, kurvenreich abwechselnd durch kühlen Wald und vorbei an mit fantastischen Aussichten gespickten Wiesen. Gut hatten wir die Sperrer, die uns auf der schmalen Strasse den Weg frei machten (entgegenkommende Motorradfahrer werden gegrüsst und sind natürlich kein Problem). Und warum blieb Küsu dann plötzlich stehen? Ahh nein, nichts passiert. Aber ein erstes obligatorisches Video musste her, weshalb sich PeschÄ so untypisch positioniert hatte. Oben angekommen, parkierten wir standesgemäss neben einem Adler, genossen den exklusiven Blick auf die Berner und Freiburger Alpen und stärkten uns erst mal mit Kaffee, Gipfeli, Schoggi und sonstigem was das Herz begehrte. Welche ungewöhnliche Figur suchte denn da den Kontakt zu uns? Die Dame sah so gar nicht nach einer Bikerin aus. Tja, wer einen Polterabend hinter sich hat, muss eben auch ungewöhnliches am Poltermorgen machen, wie in ihrem Fall, ganz spezielle Kleidung tragen und die Utensilien aus dem Körbli verkaufen. Eine zukünftige Braut lassen wir natürlich nicht hängen, das ist Ehrensache. Also erstanden wir unter anderem Reiswaffeln, Axe, Mundwasser oder Feuchttücher und zum Abschluss gab`s noch ein Foto auf der Harley. Was man nicht so alles tut 😉 Lachen, Schmunzeln, ein reger Austausch und Füsse vertreten (z. B. mit Schaukeln!?!) gehörten natürlich auch zur Pause. Fragen, wie: «Eignet sich Oli4`s Glatze bei den Temperaturen zum Eier braten?» Oder der Text im Damen – WC, welcher das Thema der diversen Vibrationen vom Auffahrtsride wieder aufnahm, wurden genauso diskutiert, wie die Bedeutung und Übersetzung von Schweizer Ausdrücken. Aber genug gequasselt, dazu haben wir später auch noch Zeit. Jetzt verspüren wir alle erst mal den Drang mit unseren Bikes diese interessante Strecke wieder runter zu fahren und die Kurven gleich nochmal aus einem anderen Winkel zu geniessen. Dies nun unter der Führung von PeschÄ, der Dietu in dieser Funktion vertrat (Dietu hatte zwar zusammen mit Küsu die Tour geplant, zog es aber vor, mit Katrins Unterstützung zu Sperren). Unten angekommen ginge es über Alterswil, Düdingen nach Murten, wo wir den schönen See entlang Richtung Salavaux bis Môtie und dann rauf auf den Mont Vully fuhren. Oben auf dem Hochplateau angekommen empfing uns nicht nur eine interessante Aussicht auf den Murten- und Neuenburger See samt Umgebung, sondern auch eine Bruthitze. Also runter von den Bikes, erst mal zu dem Areal mit Bäumen flüchten, um nicht in den Klamotten zu zerfliessen und gaaaaaanz viel Flüssigkeit sowie unsere Lunchpakete zu uns nehmen. Die meisten genossen die andere Sitzgelegenheit auf den Parkbänken oder im Gras (aber bitte ohne Ameisen 😉), plauderten in abwechselnder Gruppenzusammensetzung, machten ein Powernapping oder studierten das Panorama). Dabei wurde unser Historian Marco seinem Titel gerecht, indem er unter anderem als «SAC – Wiki» die zu sehenden Berge erklärte (in der Ferne waren sogar einzelne Walliser Berge zu sehen). Einzig Sara fiel durch ihre nicht ganz freiwilligen, akrobatisch anmutenden und schweisstreibenden Gymnastikübungen gegen einen Muskelkrampf auf. Und natürlich «kletterten» wir auch schon mal auf die Bank um ein besseres Fahnenfoto hinzubekommen. Zurück bei unseren stählernen Rössern mussten wir erkennen, dass diese nicht nur beim Fahren heiss sind, sondern auch jetzt buchstäblich zu heiss geworden sind und erst noch eine Abkühlung unter den Bäumen brauchten, bevor wir die Fahrt wieder geniessen konnten. War sicher angenehmer, noch ein wenig auf die Abkühlung zu warten, die eigentliche Verbesserung gabs aber erst mit dem Fahrtwind. Und genau das geniessen wir ja, sich die frische Brise um unsere Nasen wehen zu lassen, das Röhren unserer Motoren, die Landschaft zu erkunden und die Strassen in verschiedenen Kurvenlagen zu erspüren. Dies konnten wir auf der Rückfahrt bei den mehrheitlich langgezogenen Kurven über Muntelier, Laupen, Schwarzenburg (wo sich Pädu nach einer kurzen Pause für seine Rückfahrt nach Bern verabschiedete), Burgistein, Oberstocken und den letzten Serpentinenkurven bei Amsoldingen zu genüge geniessen. Zurück in Thun löste sich eine zufriedene, mit tollen Erlebnissen befriedigte Gruppe auf, um sich für den nächsten Tag zu erholen. Ein paar von uns liessen es sich nicht nehmen, Alex und Oli4 bis zur Verladestation nach Kandersteg zu begleiten. So macht diese Fahrt schliesslich noch mehr Spass. Ein ganz herzliches DANKESCHÖN geht an Dietu & Küsu, welche die Tour geplant haben, es dabei wieder schafften, uns an neuen Strecken sowie wunderbaren Erlebnissen bei den ca. 190 km teilhaben zu lassen und zusammen mit PeschÄ auch noch die Doppelfunktion als Sperrer souverän ausführten. Die Tour ist detaillierter via Relive und auf den eindrücklichen Fotos anzusehen. Nebst der tollen Strecke ist es immer wieder ein bereicherndes Erlebnis mit Euch in der Gruppe zu kurven, zu lachen, necken und ernsthaft zu diskutieren. Ein riesiger Chapeau an Oli4, der ein wahres Bikerherz hat und sich auch von der Sommerhitze nicht abhalten lässt zu driven. Echt cooooool.
In diesem Sinne freue ich mich auf unseren nächsten Event mit Euch. Ganz liebe Grüsse an ALLE, euer Schreiberling.
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