Pfingstride 2025
... und wir lassen uns auch nicht durch die schlechte Wetterprognose abhalten, die sich Mitte Woche vor Pfingsten aufzeigte. Schliesslich sind wir gut ausgerüstet. Oder? Zumindest sieht es bei der fröhlichen Begrüssung an der Tankstelle Tamoil in Heimberg ein bisschen nach einem Michelintreffen aus und die Frage, ob ein voller Tank die Literzahl, oder die noch möglichen Kilometer bedeutet, wird gleich abgehakt. Tja, die Reichweiten sind eben von Modell zu Modell unterschiedlich. Pünktlich um 08.45 erklingt der schöne Harleysound und die Gruppe (Silke & Maik, Elian & Dänu R. + Marco & PeschÄ) brummt mit Küsä als Headroad Captain Richtung Biel los um sich beim Autogrill Pieterlen mit Thömu & Esther sowie Dänu B. zu vervollständigen. Vervollständigen? Naja, nicht ganz. Jeannine, Donja & Havanese Juri düsen etwas später nicht ganz so kurvig und aus diversen Gründen mit dem Auto hinterher. Dabei verstehen sie sich so gut, dass sie prompt die Ausfahrt Richtung Basel verpassen und einen Umweg fahren müssen. Jaaaaaaa, ihr habt ja Recht, für dieses Mal zeigen wir eine vermeintlich typische Frauenverhaltensweise ๐. Egal, Hauptsache ihr habt was zum Lachen und wir kommen vor den Harleys an, um diese gebührend empfangen zu können. Die Riders schlängeln sich in der Zwischenzeit durch das schöne Jura, teilen sich beim Mittagspicknick natürlich kameradschaftlich einen trockenen Unterstand bei Suarce mit ihren Bikes und wechseln zum ersten Mal ihre nassen Halstücher & Handschuhe. Danach gehts weiter über diverse Pässe, wie den Col du Hundsruck oder Col du Grand Ballon Richtung Munster. Eine tolle Strecke und Gegend haben sich Küsu und PeschÄ für dieses Wochenende ausgesucht. Leider kann das Jura mit seinen Schluchten gar nicht richtig genossen werden, denn die schöne Landschaft wird vom Regen teileweise verschluckt. Da hilft nur noch eine weitere kurze Aufwärmpause (immerhin hat es nur noch 4°C und Nebel beim Grand Ballon oder auch Honig Vogesen genannt) wo auch der härteste Biker gerne zu einer heissen Schoggi greift. Spätestens jetzt stellt sich heraus, welche Regencombi (inkl. Schuhe und Händebekleidung) den Dichte - Stress - Test besteht. Wer kann, der wechselt erneut. Die volle Aufmerksamkeit der Rider liegt jetzt nur noch auf den nassen Strassen sowie den entgegenkommenden Velorennfahrern, die nicht immer auf ihrer Strassenseite bleiben. Guuut, seid ihr alle so überlegte Driver! Der strömende Regen wird endlich langsam schwächer, die Strassen werden vor Orbey deutlich gerader und nach ca. 310 km und 6 Stunden reiner Fahrzeit (die Kurven & der Regen verlängerten diesen Ride deutlich), kommen unsere Riders zufrieden in Lapoutroie beim Hotel du Faude an, was natürlich vom Auto - Team gebührend dokumentiert wird. Das typische Ankunftsgewusel entsteht mit freudigem Begrüssen, nur raus aus der Regencombi & den Schuhen und ab in saloppe Schlappen (siehe Foto), Ankunftsdrink nehmen und erste Erlebnisse austauschen, Zimmer beziehen, kurz Luft holen, wenn vorhanden, sich auf den französischen Wortschatz besinnen und sich zum Essen bereit machen. Puhhh, umso gemütlicher nehmen wir es dann beim z`Nacht. Naja, das Essen ist hervorragend, leider müssen wir über 2 h warten, was den Blutzuckerspiegel von einzelnen gefährlich absinken lässt. Die vertieften Erzählungen, Witze reissen, für die deutsche BMW - Gruppe, die uns gegenüber sitzt, Übersetzen und mit einem Notfallset aushelfen (so sind eben wir Biker, denn keiner will eine allergische Reaktion wegen Falschverstehens riskieren), sowie PeschÄ`s organisierten Brötchen schaffen Abhilfe. Die Prognosen für den Samstag sind sehr durchwachsen, also muss unbedingt noch ein Rauchopfer her. Auf der gemütlichen Veranda lassen wir den Abend noch mit Kennenlern - Anekdoten, Planungsanpassungen und Bettmümpfeli - Drinks ausklingen....Juhu, am Samstag Morgen scheint die Sonne, ähhhh und gleichzeitig regnet es๐. Ein gosses Bääääh an den Wettergott, wir haben JUNI und nicht April!!! Also gilt Plan B. Wir fahren erst nach dem Regenguss eine angepasste Tour und decken uns vorher mit Münsterkäse ein, erkunden die unmittelbare Umgebung oder das Musem für Brandy`s. Keeeeine Angst, natürlich halten wir die 0/0 Regel ein! Bei der Fahrt trotzen wir den auch heute noch ungewöhnlich tiefen Temperaturen und nassen Strassen, geniessen die französischen Vogesen rauf und runter mit dem Col des Bagenelles, du Prè de Raves, de la Schlucht bis nach Liézey, wärmen uns etwas bei einer kurzen Pause auf (mittlerweile zwischendurch mit etwas Sonne) und kurven ähnlich zurück nach Münster. Dort finden wir keine Parkplätze, also weiter über Col du Linge und Col du Wettstein wieder nach Lapoutroie retour, wobei der Himmel die ganze Zeit nicht so genau weiss, ob es regnen soll oder nicht. Dieses Mal konnten wir die Landschaft wenigstens richtig sehen und geniessen. Vorsorglich treffen wir uns nach einer kurzen Pause zu einem Apéro, so dass heute niemand ins Hypo fällt. Diskutieren dabei, den Münsterkäse am Besten hinter Marcos Scheibe zu transportieren, da er diesen ja "soooo liebt", oder die verschiedenen Anwendungsmöglichkeiten der Panflöte (Esther ist da der Profi und erklärt es Euch gerne ๐). Ausserdem wissen wir durch die Begründung von Franz Hohler endlich "Wie die Berge von Holland in die Schweiz kamen". Auch an diesem Abend muss unbedingt ein Rauch- und Trinkopfer auf der lauschigen Veranda her, schliesslich wollen wir wenigstens einen sonnigen Tag! UND DEN BEKOMMEN WIR AUCH ZUR HEIMFAHRT! ๐Wobei das Autoteam auch nicht direkt nach Hause fährt, sondern erst noch das eindrucksvolle Kaysersberg besichtigt, wo der berühmte Albert Schweizer geboren wurde. Das Biker - Team, dieses Mal geführt von PeschÄ, fährt ein Stück der bekannten Route de Vins u. a. an Colmar vorbei bis nach Soultzmatt. Ein typisches Elsässer Dörfchen und bestens geeignet für eine kurze Kaffeepause. Aber es zieht uns weiter, schliesslich wollen wir das schöne Wetter und die Strecke geniessen... Haaaalt, da macht sich doch der Blinker von Dänu R. selbstständig, sorgt für einen weitern Stopp und erfordert das technisches Geschick der Rider. Weiter gehts entlang der schönen Weinstrasse bis Carspach zum Restaurant a la Couronne, wo der Hunger endlich gestillt werden konnte und Esther sich zumindest schon mal fotografisch krönen lassen konnte. So gestärkt holen wir noch im Elsass bei Kiffis Schwung für die steile, kehrenreiche, schmale Auf- und Abfahrt, wo uns beidseitig abfallende Strassenränder fordern und die Hinterteile der Sozias massiv strapaziert werden ๐ ๐ฉ. So ist es im Bikerleben, des einen Freud, ist manchmal des anderen Leid. Gott sei Dank wurde es für die Sozias zur schweizer Seite hin wieder leichter bis Balsthal, wo der offizielle Ride beendet wurde, sich die Bikergruppe verabschiedete und in diverse Richtungen (Gerlafingen, Emmental und BEO) nach Hause ridet.
Wie immer am Schluss gibt es ein riiiiesiges Dankeschön an die Organisatoren Jeannine, Küsä und PeschÄ für das gelungene Pfingstride! Die Vogesen sind eine Wiederholung wert! Toll, konnten wir wieder einmal "nur" unter SAC`lern ein wunderbares, verlängertes Wochenende geniessen, zusammen Lachen, sich foppen und tiefsinnig auch über nicht so einfache Themen wie AfD, ehem. DDR & BRD diskutieren.
Also ride safe and have fun und bis zum nächsten Treff!
Eure Schreiberlinge Donja & Silke